Gesundheitliche & psychologische Vorteile von Tee
Wie die meisten sicher schon einmal gehört haben, ist Tee seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil zahlreicher Kulturen. Von den traditionellen Teezeremonien in Japan bis hin zum allgegenwärtigen Afternoon Tea in England wird Tee nicht nur als Getränk, sondern auch als Mittel zur Ruhe und Besinnung geschätzt. Auch bei uns gibt es viele Tee-Liebhaber, wie man unschwer an den langen Regalen voll mit verschiedensten Tees und Tee-Mischungen im Supermarkt und der Drogerie erkennen kann.
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Oftmals wird Tee zur Entspannung getrunken, oder weil sich eine Grippe anbahnt. Doch Tee bietet weit mehr als einen Moment der Entspannung. Wissenschaftliche Studien belegen zunehmend, dass die verschiedenen Teesorten durchaus auch positive Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben.
Denn zum Beispiel hat das Zubereiten einer Tasse Tee schon etwas Beruhigendes: Das Aufgießen, der aufsteigende Dampf, die besondere Tasse oder die edle Kanne; der erste Schluck – all das kann wie ein kleines Ritual wirken, das uns von den Herausforderungen des Alltags Abstand nehmen lässt. Aber es sind auch die Inhaltsstoffe des Tees, die unserem Geist und unserer Seele helfen, sich zu entspannen und mental einen Ort der Ruhe zu besuchen.
Eine kurze Übersicht der verschiedenen Arten von Tee
Ist reich an Koffein und L-Theanin und deshalb ideal für die Konzentration und den Stressabbau
2. Grüner Tee
Enthält Antioxidantien wie EGCG, die stimmungsaufhellend und neuroprotektiv wirken.
3. Weißer Tee
Der sogenannte weiße Tee ist hierzulande eher unbekannt. Doch hat der hohe Polyphenolgehalt eine durchaus positive Wirkung auf uns. In China wird dieser Tee zur Entspannung nach einem Tag, an dem man viel ‘Kopfarbeit’ leisten musste, genutzt und besitzt zusätzlich auch antioxidative Eigenschaften.
4. Oolong-Tee
Dieser Tee kombiniert Eigenschaften von grünem und schwarzem Tee und fördert deshalb mentale Flexibilität und Kreativität.
5. Matcha-Tee:
Ein besonders fein gemahlenes grünes Teepulver, bekannt für seine hohe Konzentration an Antioxidantien und seine energetisierende Wirkung.
6. Koffeinfreie Kräutertees
Kamillentee: Beruhigend und schlaffördernd
Lavendeltee: unterstützt den Stressabbau und besseren Schlaf
Ginseng Tee: Erhöht die geistige Klarheit und reduziert Stress
Passionsblume Tee: Lindert Angst und Schlafprobleme
Nach dieser kurzen Übersicht werden wir nun etwas tiefer in die Welt der Tees und die Vorteile auf die mentale Gesundheit
Schwarzer Tee
Schwarzer Tee, der oft mit Koffein assoziiert wird, enthält auch eine weniger bekannte Aminosäure namens L-Theanin. Diese Aminosäure sorgt dafür, dass das Koffein seine Wirkung sanfter entfaltet, im Gegensatz zu Kaffee. Studien zeigen, dass die Kombination dieser beiden Stoffe die Aufmerksamkeit erhöht, ohne jedoch Nervosität hervorzurufen.
Wer weiß, dass ein stressiger Tag vor ihm liegt sollte deshalb schon morgens eine Tasse schwarzen Tee trinken, um den Cortisol-Spiegel zu senken – das Hormon, das unser Körper in Stresssituationen ausgeschüttet und welches oft daran ‘Schuld’ ist, dass wir zunehmen und nicht abnehmen können.
Matcha - Der Trend-Tee mit jahrhundertealter Tradition
Matcha, ein besonders fein gemahlenes grünes Teepulver aus Japan, erfreut sich seit einiger Zeit wachsender Beliebtheit. Ursprünglich fester Bestandteil der traditionellen japanischen Teezeremonie, hat Matcha seinen Weg in moderne Cafés und Küchen gefunden. Matcha ist besonders reich an Antioxidantien, insbesondere an Catechinen wie EGCG, die helfen, freie Radikale zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken.
Neben den antioxidativen Eigenschaften bietet Matcha eine bemerkenswerte Kombination aus Koffein und L-Theanin, die für einen langanhaltenden Energieschub sorgt, ohne Nervosität zu verursachen. Regelmäßiger Matcha-Konsum kann die Konzentration steigern, die Stimmung verbessern und sogar zur Stressbewältigung beitragen.
Die Zubereitung von Matcha erfordert eine gewisse Sorgfalt. Traditionell wird das leuchtend grüne Pulver mit einem Bambusbesen, dem Chasen, in heißem Wasser schaumig geschlagen. Dies sorgt nicht nur für eine cremige Konsistenz, sondern bringt auch das volle Aroma zur Geltung. Matcha kann jedoch auch in Smoothies, Backwaren oder sogar als Zutat in herzhaften Gerichten verwendet werden.
2. Grüner Tee
Ähnlich wirkungsvoll, jedoch mit einer ganz eigenen Note, ist grüner Tee. Diese Sorte ist bekannt für ihre Fähigkeit, nicht nur den Geist zu beleben, sondern auch die Stimmung zu heben. Der ‘Hauptakteur’ hierbei ist das Antioxidant Epigallocatechingallat (kurz EGCG genannt). In Verbindung mit L-Theanin kann es das Gehirn vor oxidativem Stress schützen und die Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin positiv beeinflussen.
Das könnte erklären, warum grüner Tee in Asien oft als Lebenselixier bezeichnet wird. Und auch wenn wir auf die sogenannten ‘Blue Zones’ auf unserer Erde schauen, werden die Menschen älter als der Durchschnitt, die täglich mindestens eine Tasse grünen Tee trinken. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass man auf losen Tee zurückgreift, da Teebeutel oft unrein sind und andere Teesorten beigemischt wurden.
3. weißer Tee
Doch was ist mit den sanfteren Tees, wie etwa dem seltenen, aber hochgeschätzten weißen Tee? Dieser weiße Tee wird aus den jüngsten Trieben der Teepflanze gewonnen und kaum verarbeitet, wodurch er besonders reich an Polyphenolen ist. Im übrigen ist weißer Tee neben grünen (Jasmintee) einer meiner Tee-Favoriten.
Kurz erklärt sind Polyphenole eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die in vielen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Tee und Wein vorkommen. Sie sind bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften, die helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Diese Verbindungen spielen unter anderem eine wichtige Rolle beim Schutz der Zellen und können entzündungshemmend, sowie gesundheitsfördernd wirken. DIe im Tee enthaltenen Polyphenole tragen maßgeblich zur Erhaltung der Gesundheit bei, einschließlich der Unterstützung der Herzgesundheit und der Förderung kognitiver Funktionen.
Weißer Tee hat eine leichte beruhigende Wirkung auf den Geist. Sein milder Geschmack lädt dazu ein, langsam zu trinken und sich ganz auf den Moment zu konzentrieren – eine Art Meditation in flüssiger Form. Probieren SIe es aus!
4. Kräutertee
Während schwarzer, grüner und weißer Tee alle aus der gleichen Pflanze stammen(sich jedoch in der Verarbeitung und Wirkung unterscheiden) , bietet die Welt der Kräutertees eine schier endlose Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Wirkungen.
Kamillentee ist zum Beispiel einer der Klassiker unter den beruhigenden Tees. Mit seinem hohen Gehalt an Apigenin wirkt er schlaffördernd und kann sogar bei leichten Angstzuständen helfen. Kamille kann zudem einfach selbst im eigenen Garten angebaut werden. Dann einfach trocken oder frisch gepflückt einen Tee-Aufguss genießen.
Lavendel-Tee
Lavendeltee wiederum, der oft in stressiven Zeiten getrunken wird, enthält das beruhigende Linalool. Dieses hilft nicht nur, den Geist zu entspannen, sondern kann auch die Schlafqualität verbessern. Dabei bitte beachten, dass es verschiedene Arten von Lavendel gibt und nur einige Arten sind für den Verzehr geeignet. Am besten in der Gärtnerei oder Baumschule Ihres Vertrauens nachfragen.
Passionsblume
Ein weiterer Tee, der besonders bei Schlafproblemen beliebt ist, jedoch nicht allzu bekannt ist, ist der Passionsblumen-Tee. Die enthaltenen Flavonoide fördern unter anderem die Produktion des beruhigenden Neurotransmitters GABA. Dieser bietet vor allem Menschen, die unter chronischem Stress oder Schlaflosigkeit leiden, Entspannung und spürbare, mentale Entlastung.
5. Ginseng Tee
Eine etwas exotischere Wahl ist Ginseng-Tee (der auch ein gern gesehener Gast bei uns in der Tee-Tasse ist 🙂). Er wird seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, um die geistige Klarheit zu fördern und die Energieniveaus zu steigern. Studien zeigen, dass die in Ginseng enthaltenen Ginsenoside die kognitive Funktion verbessern und die Stressresistenz erhöhen können. Deshalb ist diese Art von Tee ideal für Frauen mit erhöhten Stresslevel und Männer ab 50+ für die Vorteile im kognitiven Bereich.
Die Vorteile von Tee für die psychische Gesundheit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tee nicht nur ein Getränk ist, sondern auch eine wirkungsvolle Unterstützung für die psychische Gesundheit bietet. Von der stressreduzierenden Wirkung des schwarzen Tees über die stimmungsaufhellenden Eigenschaften des grünen Tees bis hin zur beruhigenden Kraft von Kamillentee – jede Sorte trägt auf ihre Weise dazu bei, die mentale Balance zu fördern. Wissenschaftliche Studien, wie die von Bryan (2008) und Nobre et al. (2008), bestätigen, dass Inhaltsstoffe wie L-Theanin und Polyphenole direkt auf das zentrale Nervensystem wirken und so Stress, Angst und Schlafprobleme lindern können. Regelmäßiger Teekonsum kann somit nicht nur den Alltag erleichtern, sondern langfristig zu einem besseren psychischen Wohlbefinden beitragen.
Letztlich zeigt sich, dass jede Teesorte ihre eigene Geschichte erzählt – und ihren ganz eigenen Beitrag zu unserem psychischen Wohlbefinden leistet. Ob schwarzer Tee für den konzentrierten Start in den Tag, grüner Tee für den Energieboost am Nachmittag oder Kamillentee für eine ruhige Nacht: Tee kann ein treuer Begleiter sein für alle Lebenslagen.
Fazit
Was Tee von anderen koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee unterscheidet, ist die einzigartige Kombination aus Koffein und L-Theanin. Zusammen sorgen sie dafür, dass man lang anhaltend Aufmerksam ist, doch dieser Zustand nicht von Nervosität begleitet wird, wie es z.B. bei Kaffee häufig der Fall ist. Während Koffein die Aufmerksamkeit und Energie steigert, wirkt L-Theanin beruhigend und fördert die Konzentration. Das macht Teesorten wie grünen oder schwarzen Tee zu idealen Begleitern für lange Arbeitstage. Es ist genau diese Balance, die nicht nur die Reaktionszeit und Konzentrationsfähigkeit verbessert, sondern auch ein Gefühl der inneren Ruhe vermittelt.
Doch Tee ist viel mehr als Wirkstoffe und Wissenschaft – Tee ist auch ein Ritual, das uns inmitten des hektischen Alltags zurück zu uns selbst bringt. Der Prozess des Aufgießens, das Beobachten des aufsteigenden Dampfes und das bewusste Trinken laden dazu ein, den Moment zu genießen. Gerade in einer Welt, die von Multitasking und Hektik geprägt ist, kann diese einfache Handlung helfen, den Geist zu beruhigen und die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken.
FAQ’s
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Grüner Tee oder Kamillentee sind gesunde Optionen für den täglichen Konsum.
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Grüner Tee und Kurkuma-Tee haben starke entzündungshemmende Eigenschaften.
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Grüner Tee und Oolong-Tee können helfen, Bauchfett zu reduzieren.
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Kamillentee fördert Entspannung und verbessert die Schlafqualität.
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Grüner Tee und Löwenzahntee unterstützen die Entgiftung des Körpers.
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Grüner Tee sollte nicht spät am Abend konsumiert werden, da er Koffein enthält.
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Grüner Tee gilt aufgrund seines hohen Gehalts an Antioxidantien als sehr gesund.
Quellen:
Nobre, A. C., Rao, A., & Owen, G. N. (2008). L-Theanine, a natural constituent in tea, and its effect on mental state.
Bryan, J. (2008). Psychological effects of dietary components of tea: Caffeine and L-Theanine.
Steptoe, A., Gibson, E. L., Hamer, M., & Wardle, J. (2007). The effects of tea on psychophysiological stress responsivity and post-stress recovery: a randomised double-blind trial.
Chakrabarty, S., & Agrawal, R. (2019). Neuroprotective effects of tea catechins in Alzheimer's disease and related neurodegenerative disorders.